KKTeC
Kompetenzzentrums für Kohlenstoff-Kreislauf-Technologien (KKTeC)
Hintergrund
Kohlenstoff ist ein zentraler Bestandteil unzähliger Produkte unseres täglichen Lebens. Bislang nutzt die Industrie dafür weitgehend fossile Rohstoffquellen wie Erdöl, Erdgas oder Kohle. Hierbei werden sowohl während der Produktion als auch am Produktlebensende große Mengen an CO2 freigesetzt. Chemisches Recycling eröffnet in diesem Zusammenhang neue Potenziale, da große Mengen an bislang verbrannten kohlenstoffhaltigen Abfällen wieder nutzbar gemacht werden können und damit fossile Ressourcen substituiert werden.
In den vergangenen Jahren wurden die Technologien und Verfahren des chemischen Recyclings auf die Nutzung von Biomasse und sekundären Rohstoffen adaptiert. Jedoch konnte bisher nur vereinzelt zufriedenstellende Prozessstabilität und Wirtschaftlichkeit erzielt werden. Für die Weiterentwicklung und Optimierung existieren nur wenige Möglichkeiten, um diese in einer neutralen Einsatzumgebung zu testen und mit weiteren Technologien zu kombinieren.
Ein innovativer Lösungsansatz
Deshalb wird im Rahmen des simul+Modellprojekts »KKTec« ein Konzept entwickelt zur Etablierung eines Kompetenzzentrums für Kohlenstoff-Kreislauf-Technologien (KKTeC) am Standort Freiberg. Dort soll das vorhandene Wissen gebündelt sowie weiter ausgebaut werden, um Technologien für die Energiewende, unter Einbeziehung der regionalen Abfallwirtschaft und des Anlagenbaus, voranzutreiben. Die zentralen Aufgaben des KKTeC sind:
- die Kombination von Technologien unter realen Einsatzbedingungen zu testen und
- die Industrietauglichkeit und Langzeitstabilität von Prozessen nachzuweisen.
Zunächst wird ein Konzept für das KKTeC erarbeitet, welches in enger Abstimmung mit regionalen Technologieanbietern die Aufgaben, Entwicklungsziele sowie Standortanforderungen untersucht, um darauf aufbauend eine detaillierte Kosten- und Zeitplanung für die Planungs-, Aufbau- und Inbetriebnahme zu erstellen.
Projektkonsortium und Fördermodalitäten
Die Umsetzung des Projekts erfolgt durch das Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) am Standort Freiberg. Das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung (SMIL) fördert das Projekt im Rahmen des simul+InnovationHubs mit einer Summe von rd. 265.019 EUR (Gesamtkosten: rd. 294.466 EUR) über den Zeitraum 15.12.2024 bis 31.08.2025. Die Finanzierung erfolgt aus Steuermitteln, die im Doppelhaushalt 2023/2024 vom Sächsischen Landtag beschlossen wurden.