24.10.2018

simul+Forum »Zukunftsfähige Schweinefütterung«

Staatsminister Schmidt hält Grußwort auf dem Podium
© LfULG, Dr. Meyer

Über 100 Interessierte besuchten den Fachtag in Groitzsch.

Die Fütterung der Schweine bietet die Möglichkeit, tagtäglich auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Schweinebestände Einfluss zu nehmen. Sie ist, gerade vor dem Hintergrund der diesjährigen dürrebedingten Ernteverluste und der daraus resultierenden Erhöhung der Futterpreise, der wichtigste Kostenfaktor in der Schweineproduktion. Und nicht zuletzt hat sie erhebliche Auswirkungen auf die Emissionen der Schweinehaltung.

Um auch zukünftig wirtschaftlich Schweine produzieren zu können, müssen die Betriebe einerseits dem Bedarf hoch leistender Tiere gerecht werden, aber andererseits auch den Hauptkostenfaktor Futter reduzieren. Möglichkeiten und Grenzen wurden im Beisein von ca. 100 Interessierten anlässlich des sächsischen Schweinetages in Groitzsch diskutiert.

Bereits im Rahmen der Eröffnungsrede wurden daher von Staatsminister Thomas Schmidt die Herausforderungen und Perspektiven der Zukunft definiert. Eine wesentliche Stärke der sächsischen Betriebe ist die Inno-vationskraft. »Moderne Haltungssysteme wie die Weiterentwicklung von Sensorfütterungen und Stallklima-Steuerungen, ein ausgefeiltes Energiemanagement oder Beschäftigungs-möglichkeiten für die Tiere erfordern Kreativi-tät. Innovationen in der Schweinehaltung sind deshalb an der Tagesordnung«, erläuterte der Staatsminister. Das Produktionsniveau in Sachsen ist seit Jahren stabil und die Voraussetzungen für eine nachhaltige Schweineproduktion sind gut. So werden in etwa 170 Betrieben rund drei Viertel der Tiere in Bestän-den mit über 5.000 Tieren gehalten. Diese vorhandenen Betriebsstrukturen ermöglichen effiziente Abläufe und ein erfolgreiches Agieren am Markt.

Erforderlich sind aber auch praktikable und verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland - gerade bei den drei »K« der Schweineproduktion - Kupieren, Kastrieren, Kastenstände. Anderenfalls ist eine Abwande-rung der deutschen Ferkelerzeugung nach Dänemark oder in die Niederlande nicht auszuschließen.

Darüber hinaus ist der Arbeitskräftemangel in der Schweinehaltung eine der größten Herausforderungen für den Berufsstand. Von 108 möglichen Ausbildungsplätzen im Beruf Tierwirt/in Fachrichtung Schweinehaltung sind derzeit nur neun belegt. Hier muss auch wei-terhin für Berufsnachwuchs geworben werden.

Das simul+Forum hat gezeigt, dass die Fütterung der Schweine zukunftsfähig ist, wenn sie nicht nur als Kostenfaktor betrachtet wird, sondern auch die Anforderungen an Leistung und Gesundheit der Tiere und die gestiegenen Anforderungen an Tierwohl sowie Umweltschutz berücksichtigt.

Mit einer konsequent bedarfsgerechten Fütterung werden mehr Nährstoffe in ein wertvolles tierisches Leistungsprodukt statt in umweltrelevante Emissionen, wie Gülle oder Ammoniak, verwandelt.

Mut zur Innovation und die Bereitschaft eingefahrene Wege zu verlassen, sind die Grundlage, um Kosten zu senken und die ernährungsphysiologischen Ansprüche der zunehmend hoch leistenden Tiere zu erfüllen.

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