4. simul+ Zukunftsforum
SMUL setzt auf Innovationen für Umwelt und ländlichen Raum
Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt begrüßte am 21. August 2019 in Radebeul wieder über 250 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung zum 4. Zukunftsforum simul+. Das Forum ist die zentrale Veranstaltung der seit 2016 laufenden Zukunftsinitiative des SMUL.
Seit ihrem Start wurde die Initiative stetig erweitert. Derzeit besteht sie aus den drei Säulen "Information und Wissenstransfer", dem "Ideenwettbewerb für den ländlichen Raum“ und dem "simul+ InnovationHub". In seinen Begrüßungsworten ging Staatsminister Schmidt insbesondere auf die Entstehung der Initiative ein und gab einen umfassen Rückblick auf die Aktivitäten der letzten Jahre und Monate. Auch in diesem Jahr wurden die vielfältigen Foren zur Vernetzung und zum Wissenstransfer wieder stark nachgefragt. Beeindruckt zeigte sich der Minister auch von der Resonanz und der Vielzahl der eingereichten Projekte zur ersten Runde des simul+ Wettbewerbs.
Im Zentrum der Veranstaltung aber stand der simul+ Innovationhub. Hier werden Projekte initiiert und vorangetrieben, wie zum Beispiel zum Smart Farming, für digitale Dörfer und smarte ländliche Regionen. Der simul+ Stabstellenleiter Ronny Zienert stellte dem Publikum kurz einige ausgewählte Vorhaben vor und lobte insbesondere Präsident Eichkorn und das LfULG für deren Einsatz bei der Umsetzung der Projekte. So entsteht derzeit ein Test- und Demonstrationsfeld auf dem Gelände des Lehr- und Versuchsgutes (LVG) Köllitsch, auf dem innovative Lösungen für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum erprobt werden.
Im Anschluss erläuterte Dr. Norman Franchi (Geschäftsführer von 5G Lab Germany) eindrucksvoll mit welchem Ziel das 2.000 Quadratkilometer große Gelände zukünftig zu einem 5G-Testfeld ausgebaut werden soll. Auf Basis einer zukunftsweisenden digitalen Infrastruktur erforscht das Projekt, was „Digitalisierung“ für Land- und Forstwirtschaft, aber auch für den ländlichen Raum genau bedeutet und welche Potenziale mithilfe einer flächendeckenden Netzabdeckung erschlossen werden können. Die TU Dresden begleitet das - mit 7,6 Millionen Euro geförderte - Projekt federführend. Die Mittel dafür stammen aus dem „Zukunftsprogramm Digitalpolitik Landwirtschaft“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL). Einen weiteren Förderbescheid des Bundes in Höhe von 2,8 Millionen erhielt das Projekt „EXPRESS“ der Uni Leipzig. Beide Experimentierfelder werden künftig innerhalb des simul+ InnovationHub des SMUL unterstützt.
Im Rahmen des diesjährigen Zukunftsforums präsentierten sich aber auch folgende sächsische Akteure aus dem Bereich der Kreislaufwirtschaft:
- Andreas Baumann von der Mülsener Rohstoff- und Handelsgesellschaft mbh (MRH) und Polymer Technik Mülsen GmbH (PTM) erläuterte, wie aus Altreifen erst Gummimehle und Granulate und später neue hochwertige Endprodukte werden.
- Mit der „Packwise GmbH“ präsentierte sich ein B2B Startup aus Dresden. Dieses will der Ressourcenverschwendung und dem Müllaufkommen im Bereich der Industrieverpackungen für Flüssiggüter entgegenwirken. Die Geschäftsführerin, Gesche Wegner, zeigte auf, wie durch nachhaltigere Verpackungskreisläufe deutlich mehr Industrieverpackungen aus den Bereichen der Chemie- und Lebensmittelbranche wiederverwendet werden können.
- Für die rasant steigende Zahl zu recycelnder Photovoltaikmodulen hat die FLAXRES GmbH aus Dresden eine Lösung zur ganzheitlichen Wiederverwertung entwickelt. Die Geschäftsführer Michael Rudolf Heuschkel und Dr. Harald Gross erklärten, dass mithilfe der Blitzlampentechnologie und mobilen Anlagen eine sortenreine Grobtrennung aller Materialen ohne chemische Hilfsstoffe direkt am Produktionsort, dem Recyclinghof oder dem Solarfeld möglich ist.
Außerdem wurde für den durch die Sächsische Staatsregierung ins Leben gerufenen simul+ Wettbewerb „Ideen für den ländlichen Raum“ gemeinsam mit Claudia Muntschick von Kreatives Sachsen Bilanz gezogen. Ulrike Neumann vom Gründernetzwerk Neugeister e.V. aus Löbau stellte als eine der Preisträger der ersten Wettbewerbsrunde ihre Projektidee dem Publikum vor. Die "Neugeister" wollen potenziellen Gründern aus Großstädten einen Anreiz bieten, die Oberlausitz zu erkunden und deren Standortvorteile zu entdecken.
Für die zweite Runde des Ideenwettbewerbs, die im Rahmen des Forums eingeläutet wurde, ruft das SMUL nun wieder Bürger, Vereine und Unternehmen, Kommunen und Städte auf, sich mit neuartigen Ideen zur Verbesserung des Lebens im ländlichen Raum in zwei verschiedenen Kategorien zu bewerben und so finanzielle Förderung zur Realisierung ihrer Projekte zu erhalten.
Wie es funktioniert, erfahren Sie unter: www.ideenwettbewerb.sachsen.de
Im Anschluss an das Programm warteten ein regionales Grillbuffet und musikalische Begleitung von Friedrich Stenzel an der Gitarre und Fabian Adams am Saxophon. Das Wetter passte auch diesmal und so nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit zum regen Austausch bis in die späteren Stunden an diesem herrlichen Sommerabend.