Statuskolloquien Luft und Klima im Dezember 2017
Die Luftqualität und der regionale Klimawandel standen im Zentrum der Statuskolloquien „Luft“ und „Klima“ im Dezember 2017 in Dresden
Das Statuskolloqium „Luft“ bot insbesondere Forschungseinrichtungen, Ingenieurbüros und Fachbehörden aber auch kommunal- und landespolitischen Entscheidungsträgern die Gelegenheit zum Wissens- und Erfahrungsaustausch und wurde mit 85 Teilnehmern gut angenommen.
Im Mittelpunkt stand die aktuelle Situation der Luftqualität in Sachsen unter den Bedingungen europäischer Vorschriften und lokaler Gegebenheiten. Dabei wurden Erfolge der Luftreinhaltepolitik ebenso wie die noch verbleibenden Herausforderungen dargelegt.
Im Detail beinhaltete dies die Fortschreibung der Luftreinhaltepläne Leipzig und Dresden, die Qualitätssicherung im sächsischen Luftgütemessnetz, die Bedeutung des PM10-Ferneintrags für Sachsen und die Ergebnisse von Sondermessungen – durchgeführt in Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen. So konnte z. B. der Erfolg der 2011 in Leipzig eingerichteten Umweltzone für den Gesundheitsschutz eindrucksvoll nachgewiesen werden: Die Konzentrationen von krebserzeugendem Dieselruß sanken deutlich.
Vorgestellt wurden Projekte zum Bestand von Kleinfeuerungsanlagen für Festbrennstoffe und zu mobilen Messungen von Luftschadstoffen. Ein wichtiges Thema war auch die Objektivierung von Geruchsbeschwerden im Erzgebirgskreis und im Bezirk Ùsti, für die erste Ergebnisse resultierend aus dem EU-Projekt OdCom vorliegen. Auf großes Interesse stieß die Vorstellung der Grundlagen für die Modellierung des Schadstoffausstoßes von Diesel-PKW.
Am daruffolgenden Tag wurden mehr als 100 Teilnehmer beim Statuskolloquium „Klima“ begrüßt. Ein Höhepunkt zu Beginn war die Bekanntgabe der Sieger im Wettbewerb sächsischer Kommunen mit Projektideen zur Anpassung an den Klimawandel. Herr Staatsminister Thomas Schmidt und Herr Präsident Norbert Eichkorn zeichneten sechs Kommunen aus. Die ausgezeichneten Projekte – sie betreffen Starkregenereignisse, Bodenerosion, Trockenheit und Stadtgrün - werden in der Folge vom LfULG in Zusammenarbeit mit den Kommunen im Rahmen des EU-Projektes LIFE LOCAL ADAPT umgesetzt.
Anschließend wurden neueste Erkenntnisse zum regionalen Klimawandel vorgestellt. Insbesondere wurde der Blick auf die durch den Klimawandel bedingten Risiken wie Starkregen, Trockenheit und Hitze gerichtet. Weitere Schwerpunkte lagen auf den Klimafolgen in den Bereichen Wasserwirtschaft, Biodiversität, im sächsischen Obstbau und in der Forstwirtschaft sowie geeigneten Anpassungsstrategien und –maßnahmen.
Der Praxisworkshop „Wissenstransfer“ stellte das Regionale Klima-Informationssystem ReKIS durch die TU Dresden und den Modellversuch zur Entwicklung eines Schulprofils „Klimaschulen in Sachsen“ durch die Landesstiftung für Natur und Umwelt in den Mittelpunkt.
Die zugehörigen Präsentationsunterlagen zum Kolloquium "Luft" und zum Kolloquium "Klima" finden Sie hier.