28.03.2018

Melioration auf dem Stand der Technik

Staatsminister Schmidt hält ein Grußwort
© Karla Mohr

Experten diskutieren auf simul+Symposium in Nossen über Hightech bei der landwirtschaftlichen Melioration

Im Landwirtschafts- und Umweltzentrum Nossen begrüßten am 28. März 2018 Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt und Professor Knut Schmidtke, Prorektor für Forschung und Entwicklung an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW) mehr als 160 Besucher zum 4. Fachsymposium Melioration und stellten damit ein wichtiges Thema für die Landwirtschaft in den Mittelpunkt der Diskussion.

Zu den Besuchern zählten Landwirte, Vertreter von Ingenieurbüros und Lohnunternehmen, aber auch Mitarbeiter von Forschungseinrichtungen sowie landwirtschaftlicher Ministerien und Fachbehörden der fünf neuen Bundesländer. Auch internationale Gäste aus Tschechien, der Schweiz und den Niederlanden konnten zum Fachsymposium begrüßt werden.

Der Begriff Melioration fasst Maßnahmen der Bodenverbesserung zusammen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Optimierung des Wasserhaushaltes durch Drainagen, also Entwässerung. Diese sichern jederzeit auf einem Viertel (ca. vier Millionen Hektar) der landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschlands den Ertrag und gewährleisten gleichzeitig die Befahrbarkeit der Flächen.

Nachdem in den letzten rund 28 Jahren das Thema landwirtschaftliche Melioration oftmals vernachlässigt wurde, steht die Landwirtschaft heute auf diesem Gebiet vor großen Herausforderungen. Viele der in den 1960er bis 80er errichteten Anlagen kommen altersbedingt an ihre Nutzungsgrenze. Landwirte und Grundstückseigentümer stehen vor der Aufgabe, durch fachgerechte Wartung und Instandhaltung die Drainagen zu erhalten, aber auch über Ersatzinvestitionen zu entscheiden. Dabei kommt innovativen Verfahren -  zum Beispiel zur genauen Lagebestimmung der Drainagen, zur Einschätzung ihrer Funktionsfähigkeit bis hin zu web-basierten Dränage-Verwaltungssystemen sowie künftigen Möglichkeiten einer gezielten Steuerung von Dränagen - eine hohe Bedeutung zu. In diesem Zusammenhang setzen sowohl die Drohnentechnologie als auch die verstärkte Nutzung von computergestützten, visuellen Darstellungen von Informationen bereits heute schon wichtige Impulse.

Mario Hehne vom Dresdner Start-Up „Apus Systems“, Mitorganisator des Fachsymposiums, verwies in seinem Vortrag auf das Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft, Umweltschutz, Digitalisierung und aktuellen politischen Entwicklungen, wie der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, welchen sich die Thematik ausgesetzt sieht.

Das Symposium wurde durch die Zukunftsinitiative simul+  unterstützt, deren Kernanliegen es ist, gemeinsam mit Partnern den aktuellen Herausforderungen im Umwelt- und Landwirtschaftsbereich zu begegnen. Durch Fördermöglichkeiten zum Wissenstransfer und zur Förderung der Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen mit Landwirtschaftsbetrieben zur Entwicklung und Umsetzung innovativer Lösungen im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) begleitet der Freistaat Sachsen den anstehenden Modernisierungsprozess.

Die Präsentationsunterlagen finden Sie hier.

 

 

 

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