Kooperationspartnersuche in Israel
Mit einer 28-köpfigen Delegation aus Vertretern sächsischer Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstitute ist Staatsminister Thomas Schmidt am 17. April dieses Jahres zu einem fünftägigen Aufenthalt nach Israel gereist. Auf Anregung der IHK Chemnitz, des Industrievereins Sachsen 1828 e.V. und organisiert durch die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) konnten Vertretern von Unternehmen und Wissenschaftlern vor allem Kontakte zur innovativen Technologiebranche Israels ermöglicht werden. Israel sei für Kooperationen besonders interessant, weil es über erstklassige Forschungszentren verfüge und weltweit zu den führenden Hochtechnologiestandorten gehöre. Dafür übernehme er mit Blick auf seine Erfahrungen aus zahlreichen Auslandreisen sowie aufgrund seiner politischen Expertise sehr gern die "Türöffnerfunktion", so Staatsminister Thomas Schmidt zur Intention der Delegationsreise. Stationen der Israel-Reise waren Tel Aviv, Haifa sowie Kiryat Bialik.
Die Reise knüpfte an bestehende Kontakte des Deutsch-Israelischen Mittelstandstags 2022 in Chemnitz an und diente zum einen der Pflege der Beziehungen zwischen Chemnitz und der neuen Partnerstadt Kiryat Bialik, aber auch zugleich der Vorbereitung des Deutsch-Israelischen Mittelstandstags 2023 in Chemnitz. Neben Terminen in Kiryat Bialik waren unter anderem Besuche bei Start-up Nation Central, die eine Online-Plattform zur Vernetzung von Tech-Unternehmen betreiben, sowie bei innovativen Unternehmen aus der Sensortechnik, Health Care und der Kreislaufwirtschaft vorgesehen.
Weiterhin standen Gespräche im Weizmann Institut, im Israel Institute of Technology (Technion) sowie ein Israelisch-Deutsches Kooperationsforum mit Technologieunternehmen auf dem Programm.
Die Start-Up Nation Central (SNC) – eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die Brücken zu israelischen Innovationen baut – bringt Führungskräfte aus Wirtschaft, Regierung und Nichtregierungsorganisationen aus der ganzen Welt mit israelischen Innovationen zusammen und bietet israelischen Innovatoren Zugang zu potenzialträchtigen und bisher unzugänglichen Märkten.
Einen spannenden Einblick gab es in die Gesundheitsinnovationen des Landes im Sheba Medical Center, das zu den Top Ten der weltweit besten Krankenhäusern zählt. Hier ist man international führend im Bereich der medizinischen Innovationen und arbeitet mit Gesundheitszentren in aller Welt zusammen, um Techniken und lebensrettende Behandlungen zu entwickeln.
Das Weizmann Institute of Science – eine der weltweit führenden multidisziplinären Einrichtungen für Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften – blickt auf eine lange Forschungs- und Entdeckungsgeschichte zurück, die in der Aufgabe verwurzelt ist, die Wissenschaft zum Wohle der Menschheit voranzubringen. Parallel dazu bildet es einen wesentlichen Teil der wissenschaftlichen Führungskräfte Israels aus und fördert die wissenschaftliche Bildung in Schulen und in der Öffentlichkeit.
In Haifa und Kiryat Bialik wurde die Delegation um Staatsminister Schmidt am Technion Israel Institute of Technology empfangen. Sie ist die Technische Universität Israels, wurde im Jahr 1912 gegründet und gilt somit als älteste Hochschuleinrichtung des Landes.
Nach einem Besuch des Unternehmens NexTenna, ein schnell wachsendes Unternehmen, das drahtlose Kommunikationssysteme für verschiedene Anwendungen entwickelt, ging es weiter zu einem Austausch im Dor Le Dor Museum in Kiryat Bialik, seit letztem Jahr eine Partnerstadt der Stadt Chemnitz. Dort kann man Aufzeichnungen der ersten Familien, Fotografien, Gegenstände und viel Archivmaterial über die Fünfte Alija – die fünfte Welle der jüdischen Einwanderung aus Europa und Asien in die Palästina–Region zwischen 1929 und 1939 – sehen und erleben.
Der nächste Tag begann mit dem »Israelisch Deutschen Kooperationsforum mit Technologieunternehmen aus Israel« in Kooperation mit der israelischen Wirtschafts- und Handelsmission beim Israel Export Institute.
Ziel des Kooperationsforums war, die Vernetzung der Teilnehmer mit potenziellen Partnern in Israel sowie der Austausch über neueste Entwicklungen und Trends als auch neue Ideen zu sammeln.
Im Anschluss ging es zur Vayyar Imaging – ein israelisches Halbleiterunternehmen, das Radarsensoren für die 4D-Bildgebung herstellt. Ursprünglich wurde die Radar-on-Chip-Technologie von Vayyar entwickelt, um ein effektiveres Screening für Brustkrebs im Frühstadium zu ermöglichen. Heute wird sie in einer Reihe anderer Sektoren eingesetzt, wie zum Beispiel in der Automobilindustrie, in der Altenpflege, im Einzelhandel, im Smart Home und in Gewerbeimmobilien.
Spannend war es auch bei UBQ Materials. Dieses Unternehmen hat sich auf die Entwicklung fortschrittlicher Materialien aus organischen und nicht recycelbaren Abfällen spezialisiert. Das biobasierte Material – gewonnen aus Abfällen wie Bananenschalen, Hühnerknochen und Pizzakartons oder Windeln – ist ein einfacher Ersatz für Kunststoffe und Holz und erfordert keine Änderungen an Maschinen, Verfahren oder Werkzeugen.
Staatsminister Thomas Schmidt resümierte die Delegationsreise mit der Gewinnung von neuen wertvollen Kontakten sowie inspirierenden Eindrücken eines spannenden Landes und seiner Menschen.
Vor der Rückkehr war noch Zeit für eine Besichtigung des Bauhaus Center Tel Aviv sowie für einen Austausch mit Vertretern der Manufacturers Association of Israel (MAI) bei der German-Israeli Chamber of Industry & Commerce–AHK Israel.
Die Delegationsteilnehmer haben die organisierten Unternehmensbesuche und die interessanten Führungen sehr geschätzt und sich für die ambitionierten und ertragreichen Gesprächsrunden mit den israelischen Partnern bei Staatsminister Schmidt herzlich bedankt.